Das Rittergut Ovelgönne – gestern und heute

Das Rittergut Ovelgönne in Bücken hat eine jahrhundertelange Geschichte. Die Bedeutung seines Namens ist umstritten, aber er kann wohl als „ übel gegönntes Anwesen” übersetzt werden, da die normale Bevölkerung missgünstig auf die Fremdherrschaft des Gutsherrn geschaut hat. Bereits im 14. Jahrhundert hat das Rittergut Ruhe und Geborgenheit für zahlreiche Familien und Gutsbesitzer ausgestrahlt. Weiterhin war es seit jeher ein Ort des Friedens, was die Taube auf dem Wappen des Ritterguts verdeutlicht. Mit der Einrichtung unseres Therapiezentrums und der damit einhergehenden Sanierung und Renovierung des Gebäudes wollen wir den ursprünglichen Geist des Gutes bewahren und fortführen. Deshalb ist es uns wichtig, die Erneuerungen im Rahmen des Denkmalschutzes durchzuführen und dem Rittergut somit neues Leben einzuhauchen.

Als zweiten Schritt planen wir die Erweiterung unserer Inobhutnahme für Säuglinge und Kleinkinder sowie die Einrichtung einer langfristigen, therapeutischen Wohngruppe.

Die Sanierung der verschiedenen Gebäude ist sehr aufwändig und kostenintensiv. Unser Kinderheim kann diese Umbaumaßnahmen nicht alleine finanzieren. Wir suchen daher Botschafter, Unterstützer, Spender und Sponsoren.

Hier erfahren Sie mehr über die jahrhundertelange Geschichte des Ritterguts Ovelönne.

Quelle: Neubert-Preine, Thorsten. Die Rittergüter der Hoya-Diepholz’schen Landschaft. Nienburg, 2006 ISBN-10: 3-00-019898-9

Ursprünge 14. bis 17. Jahrhundert

  • Das Rittergut „Ovelgönne” in Bücken ist eines der ältesten Rittergüter in der Grafschaft Hoya. Die Bedeutung seines Namens ist umstritten, aber kann wohl als „übelgegönntes Anwesen” übersetzt werden, da die normale Bevölkerung missgünstig auf die Fremdherrschaft der Gutsherrn  geschaut hat. Die genauen Ursprünge des Guts liegen im Dunkeln, aber bereits 1328 wurde ein Adelssitz in Bücken beschrieben, welcher dem Ritter Johann von Stendern gegeben wurde: Das “Haus tho Bucken by dem Velde”.
  • Die erste Besitzerfolge um 1600 zeigt auf, dass Heinrich von Hitzfeld das Rittergut von der Familie Frese erstanden hat. Sein Enkel Otto von Hitzfeld ließ 1658 die Fachwerkbauten errichten, die noch heute erhalten sind.

1328

17. Jahrhundert - 18. Jahrhundert

  • 1681 wurde das Gut an den Schatzrat und Landsyndikus der Grafschaften Hoya Johan David Strube verkauft. Dieser ließ sich in Bücken nieder und verlieh dem Gut neuen Glanz. Schon vor dessen Tod wurde festgelegt, dass das Gut in männlicher Linie weitervererbt werden solle, weswegen es 1715, zusammen mit einer wertvollen Bibliothek, an seinen Sohn Henrich Anton Strube ging.
  • In der nächsten Generation ging das Rittergut dann stattdessen an den zweiten Sohn, Henrich Julius Strube. Da sein Bruder nach wie vor rechtlicher Erbherr auf Ovelgönne war, musste Henrich Julius’ Sohn Georg Philipp Strube einige Jahre auf den Besitz verzichten. Erst 1777 übernahm Georg Philipp das Rittergut vollends und nahm einige bauliche Veränderungen vor, wie den noch heute stehenden barocken Dachreiter mit Wetterfahne.
  • 1793 wurde Georg Philipp durch Kaiser Franz II. in den Reichsadelsstand aufgenommen. Fortan durfte sich die Familie mit dem Adelsprädikat betiteln, wie es der jüngste Erbe des Ritterguts von 1798, Georg Ludwig von Strube, tat. Das Rittergut war mittlerweile primär zum Wohn- und Altersruhesitz der Familie geworden mit geringerem Fokus auf die Landwirtschaft.

1681

1850 - 1945

  • Adolph Scharnhorst schlug eine Militärkarriere ein und folgte somit einer Familientradition, die auch seine Kinder und Enkel fortführten. Daneben engagierte er sich auch im öffentlichen Leben seiner Heimat und war von 1893 bis 1905 Bürgermeister des Fleckens Bücken.
  • Schon vor seinem Tod im hohen Alter von 97 Jahren gab Adolph die Verwaltung des Ritterguts an seinen Sohn Adolf Scharnhorst ab, welcher nach dem 1. Weltkrieg in seine Heimat zurückkehrte.
  • Adolfs Sohn Gerhard Scharnhorst geriet als Major im Generalstab während des zweiten Weltkrieges in englische Gefangenschaft und kehrte erst 1947 nach Bücken zurück. Im Rittergut wurden während des Krieges englische Soldaten einquartiert.

1850

1945 - 2000

  • Nach dem Krieg absolvierte Gerhard eine landwirtschaftliche Lehre und spezialisierte sich anschließend auf die Rindviehzucht. Er bewirtete das ca. 50 Hektar große Gut selbst und gestaltete das Rittergut dafür um. In den folgenden dreißig Jahren arbeitete er außerdem in der Politik und zog 1967 in den Niedersächsischen Landtag ein.
  • Gerhards Lebenspartnerin Gesche Buschhorn, welche ab 1982 Mitbesitzerin des Ritterguts wurde, engagierte sich für zahlreiche ehrenamtliche, humanitäre Projekte, wie die Einrichtung von Waisenhäusern in verarmten Regionen Russlands. Außerdem organisierte sie auf dem Rittergut Treffen für kulturellen Austausch zwischen Russen und Deutschen. Für ihren Einsatz erhielt sie 1995 das Bundesverdienstkreuz.

1945

Gegenwart und Ausblick

  • 2018 wurde das Rittergut vom Kinderheim Kleine Strolche erworben. Uns ist es wichtig, den Geist von Geborgenheit, Schutz und Nächstenliebe des Ritterguts zu erhalten und fortzuführen. Deshalb ist es der perfekte Platz für das Therapiezentrum für Kinder mit seelischen Erkrankungen. Durch moderne Ausstattungen und hochprofessionelle Therapeuten bietet das Rittergut einen emotionalen Schutzraum für traumatisierte Kinder.

2018

Denkmalschutz

Das Land Niedersachsen respektiert die Baukultur vergangener Generationen und möchte sie soweit wie möglich erhalten. Ein großer Teil des Ritterguts und seiner umliegenden Gebäude besteht bereits seit vielen Jahrhunderten und soll deshalb gewürdigt werden. Durch den Denkmalschutz wird diese Würdigung offiziell und verdeutlicht die historische Heimatverbundenheit des Ritterguts.

Wir begrüßen den besonderen Schutz, den das Rittergut genießt. Deshalb ist es unser Ziel, den historischen Teil des Gutes zu erhalten. Die von uns durchgeführten Sanierungen und Neubauten sollen den ursprünglichen Stil des Gebäudes widerspiegeln. Dadurch bewahren wir das Alte und schenken dem Rittergut eine neue Zukunft.

Die Sanierung der verschiedenen Gebäude ist sehr aufwändig und kostenintensiv. Unser Kinderheim kann diese Umbaumaßnahmen nicht alleine finanzieren. Wir suchen daher Botschafter, Unterstützer, Spender und Sponsoren.

Unterstützen Sie das Therapiezentrum für traumatisierte Kinder

Spendenkonto

Rittergut Kinderheim Kleine Strolche gemeinnützige GmbH
Kreissparkasse Syke
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BIC: BRLADE21SYK